Visionskultur in Windhoek 

Ende September reiste Visionskultur im Auftrag der Senatskanzlei Bremen für eine intensive Arbeitswoche nach Windhoek, Namibia. Anlass war die seit Jahrzehnten bestehende Städtepartnerschaft zwischen Bremen und Windhoek, die aktuell insbesondere durch gemeinsame Projekte in nachhaltiger Stadtentwicklung, Kreislaufwirtschaft und Gründungsförderung neue Impulse erhält. Die Reise war nicht nur ein Austausch zwischen zwei Städten, sondern ein Dialog zwischen zwei Entwicklungsrealitäten – verbunden durch den gemeinsamen Wunsch, nachhaltige unternehmerische Strukturen zu stärken. 

Zusammenarbeit auf Augenhöhe – ein gemeinsamer Blick nach vorn 

Im Mittelpunkt des Aufenthalts stand die Zusammenarbeit mit dem Bokamoso Entrepreneurial Centre, einem städtischen Gründungszentrum, das Raum für nachhaltige Geschäftsmodelle und soziale Wirkung schafft.  

Von Beginn an war spürbar, wie viel Herzblut, Idealismus und Pragmatismus in Bokamoso steckt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tragen eine beeindruckende Vielfalt an Aufgaben: von Facility Management und Mietersupport über Schulungen bis hin zur Community-Arbeit. Gleichzeitig fehlte in den letzten Jahren eine klare Managementposition – eine Lücke, die das Team mit Engagement, Improvisation und Mut zur Vielseitigkeit überbrückt hat. 

Lernen in beide Richtungen – ein Perspektivwechsel, der inspiriert 

Die Woche war geprägt von Workshops, geführten Rundgängen, Interviews mit Gründerinnen und Gründern, Stakeholder-Treffen und einer Empowerment-Sitzung für die Wirtschaftsabteilung der Stadt Windhoek. Begleitet hat die Delegation von Visionskultur Leonora Joodt (Section Head of SME Development in the Department of Economic Development & Community Services at the City of Windhoek) - vielen Dank dafür! 

Für Visionskultur waren Valeska Schaaf (Workshopskoordination) und Karin Tanger (Projektberatung und –coaching) in Windhoek und brachten Erfahrungen aus Bremen ein – zu nachhaltigem Unternehmertum, Innovationsentwicklung, strategischem Marketing und dem Aufbau kreativer Ökosysteme. Doch genauso wertvoll waren die Einsichten, die aus dem namibischen Kontext gewonnen wurden: 

  • Die Bedeutung klarer Sichtbarkeit in einem urbanen Umfeld, in dem viele Initiativen parallel existieren. 
  • Die Herausforderung, innerhalb städtischer Strukturen ein Klima für Innovation zu schaffen. 
  • Die zentrale Rolle von Vertrauen, persönlicher Ansprache und individueller Unterstützung im Gründungsprozess. 
  • Der Mut, Unternehmertum nicht nur als Business, sondern als Beitrag zur Gemeinschaft zu verstehen. 

Gemeinschaft erleben 

Einer der zentralen Aspekte, die während der Interviews und Gespräche sichtbar wurden, war das Potenzial des Community-Buildings im Bokamoso Centre. Die Mieterinnen und Mieter schätzen Bokamoso sehr – als sicheren Ort, als professionelle Adresse, als glaubwürdigen Anker in der Gründungsszene Windhoeks. 

Gleichzeitig wurde deutlich, dass die Vernetzung untereinander bislang nur vereinzelt stattfindet. Viele wissen nicht, welche Produkte oder Dienstleistungen die anderen anbieten, und wie sie voneinander profitieren könnten. Ein regelmäßiger Austausch, sichtbare Erfolgsgeschichten, gemeinsames Storytelling und ein stärkeres Wir-Gefühl können entscheidende Wachstumsimpulse setzen. 

Hier liegt eine große Chance: Durch Formatideen, die Visionskultur kontinuierlich umsetzt,  wie beispielsweise Community Tuesdays, gemeinsame Showrooms, Peer-Learning und moderierte Austauschformate kann eine Kultur entstehen, in der Gründerinnen und Gründer voneinander lernen, sich gegenseitig unterstützen und gemeinsam neue Ideen entwickeln. 

Strategische Entwicklung – Klarheit, Fokus und neue Wege 

Im Fokus stand die strategische Weiterentwicklung mit klaren Prioritäten: kurzfristig umsetzbare Maßnahmen aus eigener Kraft, mittelfristig eine stärkere Positionierung durch Kooperationen und bessere Kommunikation sowie langfristig die Chance, Bokamoso als thematisch fokussierten, wirkungsorientierten Inkubator im Innovationsökosystem Windhoeks zu etablieren. Zentrale Erkenntnis war dabei, dass ein klarer thematischer Schwerpunkt Orientierung schafft, Profil schärft und neue Partnerschaften ermöglicht. 

Ein Anfang, der nach Fortsetzung ruft 

Der Besuch in Windhoek war geprägt von einem außergewöhnlichen Maß an Offenheit, Vertrauen und konstruktiver Zusammenarbeit. In sehr kurzer Zeit entstand ein gemeinsames Verständnis, das nur durch ehrliche Dialoge, mutige Fragen und Transparenz möglich war. Besonders beeindruckte die Lernbereitschaft des Bokamoso-Teams: der Wille, Herausforderungen nicht nur zu benennen, sondern aktiv anzugehen und in Chancen zu verwandeln. 

Die Reise hat gezeigt, wie viel möglich wird, wenn Menschen sich offen begegnen und gemeinsam handeln. 

Wir danken allen Beteiligten für die herzliche Aufnahme, die inspirierenden Gespräche und die gemeinsame Vision. Diese Woche in Windhoek war ein Anfang – und wir freuen uns sehr auf alles, was daraus entstehen wird. 

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