Träume sind allgegenwärtig – es wäre schlimm, wenn nicht.  

HUBtastischer Ferien Fun – die Sommerwiesen in der Überseestadt 

Sommerwiesen – das hieß für alle Kinder und Jugendlichen, die Lust hatten, in ihren Ferien kreative und spannende Workshops zu besuchen von Donnerstag bis Sonntag ein spannendes Programm aus den verschiedensten Bereichen. Von Handwerk, Theater und Film, Bewegungs- und Sprachangeboten, Gardening, bis Mode und Gestaltung: Es galt, sich auszuprobieren und sich gestalterisch mit dem eigenen Wohnort auseinanderzusetzen.  

Zum Hintergrund: 

Die Überseewiese liegt zentral im jungen Stadtteil Überseestadt und bietet, als eine der wenigen großen Grünflächen, viele Möglichkeiten zur nachbarschaftlichen, sozialen und kulturellen Nutzung. Vor dem Hintergrund des hohen Bedarfes, gerade durch das rasante Wachstum des Stadtteils und die teilweise noch nachwachsende soziale und kulturelle Infrastruktur war es der Visionskultur ein Anliegen, in Kooperation mit Stadtteilakteur*innen und jungen Projekten aus der Visionskultur-Community, ein kreatives und nachhaltiges Sommerferienprogramm auf der Überseewiese zu veranstalten. Gefördert wurde die Initiative von der Senatskanzlei Bremen, dem Deutsches Kinderhilfswerk, der GEWOBA, sowie dem Ortsamt West. Außerdem unterstützte die Überseekirche durch das Bereitstellen von Räumlichkeiten und dem Zugang zu Wasser & Strom.  

Hauptinitiatorin des rasanten, viertägigen Programms: Aline Joost. Bei der Visionskultur eigentlich für das Operative Management zuständig, setzte sie mit dem umfangreichen Angebot des Ferien-Camps ihr Herzensprojekt um.  

Für euch hat sie ein paar Fragen beantwortet. Es folgt also ein kleines Interview, das vielleicht auch dich ermutigt, DEIN Herzensprojekt anzugehen! Denn du weißt doch: Mit einer Community im Rücken ist kein Weg zu weit! Falls du Unterstützung brauchst, ist unser Event- und Projekt-Team natürlich jeder Zeit für dich da.  

Liebe Aline, die Sommerwiesen sind quasi in deinem Kopf entstanden? Wie kam es dazu?  

Die Idee dazu kam mir in einem Gespräch mit dem vor Ort zuständigen Geschäftsbereichsleiter der Gewoba - Herrn Schleisiek. Wir sprachen über die generelle Entwicklung des Stadtteils Überseestadt und Möglichkeiten, das im Hub gebündelte Potenzial unserer Projekte in die Stadtteile zu streuen. Dabei kam neben der möglichen Erweiterung unserer Creative Spaces auch die Wiese zur Sprache. Die Gewoba ist Pächter der Wiese und hat somit auch ein eigenes Interesse an der nachhaltigen Bespielung der Wiese. Durch das Bevorstehen der sechswöchigen Sommerferien kam mir die Idee, die Wiese gemeinsam mit den Kindern und in ihrem Sinne zu verschönern.  

Von der ersten Idee bis zur konkreten Planung und anschließend zur Umsetzung, wie lange hat es gedauert? 

Das Gespräch fand Ende Mai statt. Gleich in der Folgewoche habe ich mich mit meiner Kollegin aus der Förderarbeit, Nayra Klöpper, zusammengesetzt. Wir haben die Idee verfeinert und ein Grobkonzept erstellt: festgelegt, was wir anbieten und mit welchen Projekten wir in diesem Zusammenhang am liebsten arbeiten wollen. Das Konzept haben wir mit unserem Geschäftsführer besprochen und Anfang Juni habe ich es bereits das erste Mal gepitcht zwecks Akquirierung von Geldern. Nach Zusage der ersten Fördersumme habe ich einen genauen Zeitplan aufgestellt & diesen mit Deadlines versehen. Unter Berücksichtigung dieser habe ich dann mit meinem Team gearbeitet. Es lief super! Keine Engpässe, schnelle und direkte Kommunikation. Zwei Wochen vor Veranstaltungsbeginn war alles in trockenen Tüchern und wir voller Vorfreude auf das Event. 

Das Workshop-Programm beeindruckt vor allem durch seine Vielfältigkeit: Wie bist du bei der Konzeptionierung vorgegangen?  

Mir war es vor allem wichtig, JEDES Kind bzw. JEDE*N Jugendliche*n anzusprechen; also ein so vielfältiges Angebot zu erstellen, dass kaum Jemand auf das Programm gucken & anschließend sagen kann „dazu habe ich keine Lust!“. Ich wollte möglichst alle Kinder des Stadtteils (und darüber hinaus) abholen. So war es mir bei der Auswahl der inkludierten Projekte auch wichtig, Allen bewusst zu machen, dass die Teilnahme am Workshop sowohl einem 6-jährigen Kind, als auch einer/m 13-jährigen Jugendlichen möglich sein soll. Zudem habe ich die Workshopleiter darauf vorbereitet, dass das Camp nicht nur einen künstlerischen/handwerklichen/musikalischen etc. Aspekt haben soll, sondern vor allem auch einen pädagogischen. Es ging mir nicht allein um die Quantität der Teilnehmer, sondern darum, den Kindern, die voller Enthusiasmus und Vorfreude aufs Camp schon um 7 Uhr aufstehen, ein qualitativ hochwertiges Angebot zu bieten, welches die Überseewiese nachhaltig und mit ihren Händen verschönert. 

Was denkst du, wie haben die Projekte, die an den Sommerwiesen partizipiert haben, das Ferien-Camp erlebt?  

Dazu müsste man sicher das ein, oder andere Projekt befragen. Aber die Rückmeldung an mich war durchweg positiv; ich denke, dass die strahlenden Augen der Kinder einen jeden Involvierten von der enormen Wichtigkeit des Projektes überzeugen konnten. Ich bin sehr dankbar für das Engagement unserer Community.  

Gab es etwas, dass dich überrascht hat? Etwas hat z.B. besonders gut oder ganz und gar nicht geklappt? 

Mir ist wieder einmal klargeworden, dass man einen noch so gut ausgereiften Media- & Presseplan haben kann, dieser bei dem Pushen von Aufmerksamkeit und der Anmeldungen zu einem kostenlosen Angebot absolut essenziell ist - es aber keine Garantie dafür gibt, dass die Veranstaltung dann auch gut besucht ist. Viele Anmeldungen aus dem Bremer Umland wurden nicht wahrgenommen – doch für die Kinder vor Ort bedeutete das Camp dennoch die Welt. Ich habe einige herzzerreißende Geschichten miterleben können und wusste in genau den Momenten, wie unglaublich wichtig unsere Präsenz vor Ort gerade ist. Beim Abtransport des letzten Equipments am Sonntagabend liefen sechs der Kids hinter unserem Auto her, Tränen kullerten und ein Versprechen wurde abverlangt: wir MÜSSEN wiederkommen – und zwar bald! 

Wenn du Projekten drei Tipps zur Umsetzung eigener Herzensprojekte geben müsstest, welche wären das?  

  1. Recherche! 

Du hast eine Wunschlocation für die Umsetzung deines Projektes? Prima! Du hast Kontakt zu umliegenden Akteur*innen aufgenommen? Perfekt!  

Doch schau dir auch vergleichbare Umsetzungen von anderen Initiator*innen an: Was lief gut? Was kannst du besser machen? Was gefällt dir? Was würdest du ganz anders machen? Und vor allem: wie kann sich dein Vorhaben von allem Bisherigen unterscheiden und abheben?    

  1. Struktur!  

Du hast eine Idee? Super! Du bist mit deinem ganzen Herzen dabei? Noch besser!  

Doch Passion allein reicht nicht – du brauchst ein detailiertes Konzept & einen umfangreichen Zeitplan, Deadlines und viele Helfer, die du in deine Umsetzung inkludieren kannst.  

  1. Nutze deine Ressourcen! 

Du kennst viele Leute? Klasse! Du weißt, was sie machen? Yeahi, dann siehe sie als deine ersten Förderer/Kunden und pitche deine Idee. Vielleicht kannst du von ihrem Können und ihrer Expertise profitieren & sie in die Umsetzung deines Projektes integrieren.  

Und jetzt ein Blick in die Zukunft: Sind schon neue Träume in Aussicht? Können wir noch mehr Events aus deiner Hand erwarten?  

Träume sind allgegenwärtig – es wäre schlimm, wenn nicht.  

Sicher wird der ein, oder andere auch noch umgesetzt werden ?  

Bei den Sommerwiesen dabei war auch Jakob Fröbel, vom Projekt Skateboard „Upcycle - Surf & Coffee Stuff“. Er baute mit den Kids eine tolle Bühne, die anschließend bemalt und für die Präsentation der Ergebnisse aus den Workshops genutzt wurde. Da haben wir natürlich de Gelegenheit genutzt nach seinen Ferien-Camp Erfahrungen und Erlebnissen zu fragen.  

Warum hast du dich an diesem Projekt beteiligt?  

Ich fand es spannend mal über den Tellerrand zu schauen und mich am Bühnenbau zu versuchen. Ich habe lange nicht mehr mit Kindern zusammen gearbeitet und mich richtig darauf gefreut. Dabei habe ich auf interessierte und motivierte Kids gehofft und wurde nicht enttäuscht. 

Was war deine Vision im Bezug auf die Kids und Jugendlichen im Stadtteil? 

Ich wollte die Kids wirklich mit einbeziehen. Sie sollten wirklich sagen können, dass sie die Bühne gebaut haben… Ich glaube das ist uns als Team gelungen.  

Wie hast du das Ferien-Camp der Sommerwiesen erlebt? Was hast dich überrascht?  

Ich mag den alternativen Stil von solchen Aktionen. Das Wissen und das Können der Hub Mitglieder wird direkt weitergegeben und es entstehen spannende Workshops. Im Fokus der Sommerwiesen standen nicht etwa Werbeaktionen, die alles andere in den Hintergrund rücken. 

Konntest du etwas für deine zukünftige Arbeit mitnehmen? Gab es neue Erkenntnisse o.ä.?  

Keine neuen Erkenntnis, dafür aber eine Bestätigung einer bestehenden Erkenntnis: Multikulti ist toll und kann eine Bereicherung für alle sein. 

Ebenso einen großen Bestandteil der Sommerwiesen waren die Workshops von Thomas Ulrich, der einen Einblick in Film & Theater gab und die Kids sichtlich begeisterte.  

Lieber Thomas, warum hast du dich an diesem Projekt beteiligt? Was war deine Vision im Bezug auf die Kids und Jugendlichen im Stadtteil? Wie hast du das Ferien-Camp der Sommerwiesen erlebt? Was hast dich überrascht? 

Das Creative Hub probiert immer wieder etwas Neues aus. Diesmal die Sommerwiesen in der Überseestadt. Ich mag es sehr für und mit der Commuity zusammenzuarbeiten. Meine Vision, meine Idee, war diesmal eine Kurzfilmwerkstatt. Die Kinder und Jugendlichen konnten einen eigenen Plot, eine eigene Handlung entwickeln und versuchen sie situativ umzusetzen. Wir haben kurze Szenen / Handlungen gefilmt und später gemeinsam zu einem Kurzfilm zusammengefügt. Mein Hauptinteresse galt den Kinder und Jugendlichen, ihrer Kreativität, ihrer Erzähl- und Spiellust und mit ihnen in der filmischen Umsetzung ein konstruktives Miteinander zu erreichen. 

Ich war ganz schön gefordert. Die Kinder und Jugendlichen waren sehr motiviert und waren mit vollem Einsatz dabei. Ihr Interesse war groß und das Ergebnis, also unser Kurzfilm war schon ein kleines Wunderwerk. 

Ich bin immer wieder von Neuem überrascht, wie erzähl-freudig Kinder und Jugendliche sind, wenn wir ihnen und ihrer Sicht ihrer Realität Interesse entgegen bringen. Der Kurzfilm zeigt, wie frei, unverstellt und phantasievoll die Teilnehmenden spielen können, wenn ihnen die Möglichkeit, Raum und Zeit geboten wird. 

Und was sagen die Teilnehmerinnen?  

„Die Arbeit mit Thomas hat sehr viel Spaß gemacht, weil wir Teilnehmer nicht nur die Chance hatten Theater zu spielen, sondern dabei gefilmt wurden. Das war für mich eine ganz neue Erfahrung, da ich davor nie vor der Kamera stand. Außerdem wurde uns Kindern die Entscheidung gegeben, worum es gehen soll und welche Rollen wir spielen. Das motivierte jeden von uns das Beste aus dem Film zu machen, indem wir unsere Ideen miteinander austauschten und wachsen ließen. Am Ende können wir von uns behaupten, dass alle umgesetzten Ideen von uns Kindern kamen und dann vor der Kamera frei improvisiert wurden.“ – Finia  

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