Der Umweltcontainer in Kattenturm hat sich erneut als lebendiger Ort für spannende und zukunftsweisende Projekte erwiesen.
Im Rahmen zweier Ausstellungen – „Fast vs. Slow Fashion“ und einer Kochkalender-Illustration – kamen viele Anwohner*innen zusammen, um sich über wichtige gesellschaftliche Themen auszutauschen. Diese beiden Formate zeigten, wie der Umweltcontainer als Plattform für Aufklärung, Kreativität und gemeinschaftliches Handeln dienen kann.
Ausstellung „Fast vs. Slow Fashion“: Ein Dialog über Nachhaltigkeit in der Modewelt
Vom 19. bis 21. April sowie vom 14. bis 16. Juni 2024 wurde die Ausstellung „Fast vs. Slow Fashion“ im Umweltcontainer Kattenturm von dem Community Projekt „FashionUp“ präsentiert. Die Gründerin dieses Projekts, Chiara Janique Ahrens, legte den Fokus darauf, die Menschen über die Unterschiede zwischen der schnellen, konsumorientierten Modeindustrie und nachhaltigen, langsameren Alternativen aufzuklären. Besonders im April war das Interesse groß, viele Besucher*innen kamen vorbei, um sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.
Ein wesentlicher Aspekt der Ausstellung war es, aktiv das Gespräch mit den Menschen zu suchen. In direkten Begegnungen entstanden wertvolle Diskussionen, die verdeutlichten, dass viele Anwohner*innen Kattenturms bereits ein Bewusstsein für Umweltschutz entwickelt haben. Häufig haben sie dies durch eigene praktische Erfahrungen oder durch regionale Initiativen wie „Upsign“ erlangt.
Besonders bemerkenswert war das Engagement der Besucher*innen, sich nicht nur informieren zu wollen, sondern eben auch direkt mithelfen zu wollen. Dies zeigte sich in den Geschichten und Talenten der Menschen: Ein älterer Herr, der seine eigene Kleidung sowie die seiner Frau repariert und aufwertet, oder eine Frau, die mit Begeisterung Upcycling-Projekte umsetzt und ihre eigenen Nähideen verwirklicht.
Es wurde jedoch auch deutlich, dass viele Menschen ihre Fähigkeiten und Ideen unterschätzen. „Sie spielen sich herunter, obwohl sie Potenzial für mehr gemeinschaftliche Initiativen hätten.“, so Chiara. Diese Beobachtungen führten zu der Überlegung, in zukünftigen Veranstaltungen mehr praktische Mitmachaktionen anzubieten, um die Bewohner*innen aktiv einzubeziehen. Eine solche Aktion ist bereits für September geplant.
Kochkalender-Ausstellung: Nachbarschaft durch gemeinsames Kochen verbinden
Ein weiteres kreatives Projekt fand im Mai statt: Eine Ausstellung von illustrierten Rezepten aus einem Kochkalender von Lucy Liang, der die Nachbarschaft zum gemeinsamen Kochen anregen sollte. Die Ausstellung lief sieben Tage und zeigte zwölf liebevoll gestaltete Zeichnungen von Rezepten, die vor allem Tomaten und saisonales Gemüse in den Vordergrund stellten. Dies war eine Umsetzung des Projekts „City-Changer“ der Visionskultur-Community.
Die Besucher*innen, die die Ausstellung besuchten, waren fasziniert von den Ideen und Rezepten. Besonders spannend war der Austausch über Lieblingsrezepte und jene, die vielleicht nicht so gut schmeckten. Die Ausstellung diente nicht nur dazu, Inspiration für den Alltag zu bieten, sondern auch als Ausgangspunkt für tiefere Gespräche. Viele Besucher *innen teilten ihre eigenen Erfahrungen und Geschichten zum Thema Essen und Kochen.
Am letzten Tag der Ausstellung kamen zufällig einige Jugendliche vorbei, die dank der Erklärungen einer Freundin der Künstlerin Lucy mehr über das Projekt erfuhren. Dieser Moment verdeutlichte, wie wichtig der direkte Austausch ist, um Ideen und Gedanken weiterzutragen und auch die jüngeren Generationen einzubeziehen.
Lucy plant bereits eine Fortsetzung des Kochkalenders – diesmal vielleicht mit Rezepten, die Gurken oder Kürbis in den Mittelpunkt stellen. Eines ist sicher: Sobald die nächste Ausgabe fertig ist, wird Kattenturm wieder die Gelegenheit haben, in den kreativen Genuss des Kalenders zu kommen und über das gemeinsame Kochen noch enger zusammenzuwachsen.
Fazit: Der Umweltcontainer als Ort für Gemeinschaft und Kreativität
Beide Formate haben deutlich gemacht, dass der Umweltcontainer Kattenturm der ideale Ort ist, um Themen wie Nachhaltigkeit und Gemeinschaft zu fördern. Die Anwohner*innen sind motiviert, aktiv zu handeln, ihre Ideen umzusetzen und in den Dialog zu treten. Die positive Resonanz und die wertvollen Gespräche, die während der Veranstaltungen entstanden sind, haben gezeigt, dass hier großes Potenzial für zukünftige Initiativen liegt.
Ob durch kreative Ausstellungen, Mitmachaktionen oder den direkten Austausch – der Umweltcontainer bietet eine Plattform, die es den Menschen ermöglicht, ihre Talente und Ideen zu teilen und gemeinsam etwas zu bewegen. Die kommenden Projekte, wie die Mitmachaktionen zur „Slow Fashion“ im September oder der nächste Kochkalender, werden diesen Weg sicherlich weiterführen und die Nachbarschaft noch stärker miteinander verbinden.
Gefördert durch: GEWOBA, Quartiersmanagement Kattenturm und Beirat Obervieland
Der Umwelt-Container Kattenturm
Der Umwelt-Container in Kattenturm Mitte dient als geförderter Ort im öffentlichen Raum zur Umsetzung von Ideen und Projekten. Als Zentrum des Klimaprojekts in Kattenturm macht der Container Themen wie Energiesparen, Wertstofftrennung, Recycling und Müllentsorgung durch kreative und innovative Formate sichtbar und erlebbar. Das Projekt leistet einen wichtigen Beitrag zu einem sauberen Stadtteil und mehr Klima-Bewusstsein.