Am 16. Oktober fand ein weiterer Knowledge Snack bei Visionskultur statt – diesmal zum Thema „Fehlerkultur“. In der digitalen Session kamen sieben Teilnehmende zusammen und tauschten sich offen über ein Thema aus, das im Gründungskontext ebenso zentral wie sensibel ist.
Gerade in der Gründungsphase ist man ständig mit neuen Situationen konfrontiert, probiert viel aus und lernt laufend dazu. Fehler gehören dabei unvermeidlich zum Prozess – entscheidend ist jedoch, wie man mit ihnen umgeht. Eine positive Fehlerkultur bedeutet, sich nicht für Fehltritte zu „bestrafen“, sondern sie als wertvolle Lernmomente zu begreifen. Denn ohne Fehler keine Innovation – sie sind der Motor für Weiterentwicklung, Kreativität und echte Veränderung.
Im Workshop ging es deshalb um die Fragen: Wie möchte ich selbst mit Fehlern umgehen? Welche Haltung habe ich dazu? Und wie kann ich – auch im Austausch mit anderen – eine konstruktive, vertrauensvolle Fehlerkultur fördern?

Die Diskussion zeigte, wie vielschichtig das Thema ist: von der persönlichen Haltung über den Umgang in Teams oder Unternehmen bis hin zu einer Metaebene, die gesellschaftliche Strukturen und Arbeitsprozesse miteinbezieht. Besonders spannend war der Austausch darüber, wie man mit Kritik umgeht, wenn andere auf eigene Fehler hinweisen. Hier wurde die gewaltfreie Kommunikation (GFK) als wichtiges Werkzeug genannt, um respektvoll und lösungsorientiert zu bleiben.
Weitere Impulse betonten, dass ein negativer Umgang mit Fehlern oft schon in der Schule beginnt – dort, wo Fehler als Versagen statt als Lernchance gelten. Auch der Zusammenhang zwischen Fehlerkultur, Leistungsdruck und gesellschaftlichen Machtstrukturen (z. B. Kapitalismus, White Supremacy) wurde kritisch beleuchtet.
Ein zentrales Learning war: Fehler wertschätzen, anstatt sie zu vermeiden. Oder wie es ein Teilnehmer formulierte:
Das Feedback am Ende fiel durchweg positiv aus:
Fazit: Der Knowledge Snack zeigte, wie wichtig es ist, eine offene und reflektierte Haltung gegenüber Fehlern zu entwickeln – als Individuum, als Gründer*in und als Teil einer Gemeinschaft. Denn wer lernt, Fehler als Wegweiser zu sehen, kann wirklich wachsen.
Weiter geht’s am 07. November um 15 Uhr mit dem nächsten Deep Dive: Psychologische Sicherheit in der Gründung – hier vertiefen wir das Thema weiter und schauen, wie Vertrauen, Offenheit und Sicherheit in Teams und Projekten aktiv gestaltet werden können. Jetzt anmelden und dabei sein!