Rückblick: Innovationsevent „Digitaler und Automatischer – Zukunft und KI“

Am 29. April 2025 wurde der Creative HUB zum Schauplatz für Austausch, Zukunftsbilder und kritische Perspektiven rund um das Thema Künstliche Intelligenz. Unter dem Titel „Digitaler und Automatischer – Zukunft und KI“ fand ein vielseitiger Inovationstalk statt – und der HUB war voll!

Der Innovationstalk bei Visionskultur ist ein offenes Veranstaltungsformat, das aktuelle Entwicklungen, neue Technologien und gesellschaftlich relevante Themen ins Zentrum stellt. In kurzen Inputs und Diskussionsrunden teilen Expert*innen, Gründer*innen und Kreative ihre Perspektiven, Erfahrungen und Visionen. Ziel ist es, Denkanstöße zu geben, Impulse zu setzen und Raum für Austausch und Vernetzung zu schaffen – interaktiv, praxisnah und offen für alle, die die Zukunft mitgestalten wollen.

Moderiert von Benny Ge (Nachwuchsmoderator 2023) begann der Abend mit der zentralen Frage: Was passiert eigentlich in Sachen KI in Bremen – und was müsste noch passieren? Denn klar war: KI betrifft uns alle, doch ihr Potenzial bleibt in vielen Bereichen noch ungenutzt. Die Beiträge zeigten eindrücklich, wie unterschiedlich die Einsatzbereiche von KI sind – und wo Chancen, Risiken und Gestaltungsräume liegen.

Sarah Fraikue, Gründerin von FlexWorkAI, Mutter und Unternehmerin in der Tech-Welt, sprach über die strukturellen Herausforderungen im Bereich KI. Sie machte deutlich, dass Algorithmen keine neutralen Werkzeuge sind, sondern gesellschaftliche Machtverhältnisse widerspiegeln können. Bias – also Verzerrung – sei kein „Bug“, sondern ein strukturelles Erbe. Ihre Forderung: KI muss diverser werden. Wer Systeme entwickelt, prägt ihre Entscheidungen. Feministische KI bedeutet deshalb: Mitdenken aller Perspektiven, Transparenz und kritische Auseinandersetzung mit Machtstrukturen.

Nikolas Dahn (Deutsches Forschungszentrum für KI) brachte ein ganz anderes Thema mit – Altmunition im Meer. Er schilderte, wie mithilfe von Robotik und KI die gefährliche Bergung von Munition in Nord- und Ostsee unterstützt werden könnte. Denn viele der chemischen Altlasten aus der Nachkriegszeit gefährden heute Windpark-Infrastruktur und das Ökosystem Meer. Eine vollständige Bergung durch Menschen würde Jahrhunderte dauern. KI und Robotik können hier gezielt eingesetzt werden – nicht als Ersatz, sondern als sinnvolle Ergänzung menschlicher Arbeit.

Dr. Maximilian Schmidt gab einen spannenden Einblick in die Anwendung von KI in der modernen Hautdiagnostik. Mit dem Start-up aiSENCIA entwickelt er Systeme, die helfen, Hautkrebs anhand von digitalisierten Proben schneller und zuverlässiger zu erkennen. In Zeiten von Fachkräftemangel und steigenden Fallzahlen bietet KI hier eine echte Entlastung. Neben mehr Effizienz ermöglicht der Einsatz von KI auch Zweitmeinungen, mobiles Arbeiten und eine rund-um-die-Uhr-Diagnostik.

Jasser Saad & Anne Cordes (Transferzentrum für künstliche Intelligenz) zeigten in einer Live-Demo, wie sich heute bereits in wenigen Minuten mithilfe von KI eine komplette Website erstellen lässt – vom Moodboard über das Briefing bis hin zur Umsetzung. Tools wie ChatGPT, Bold AI oder Lovable spielen dabei zusammen. Auch wenn die Seiten nicht perfekt sind, wird deutlich: KI kann kreative Prozesse anstoßen und kleine Projekte schnell visualisieren – solange rechtliche und sicherheitstechnische Aspekte beachtet werden.

Maike Frese (Staatsrätin für Wirtschaft) rundete das Event ab mit einem Appell: KI soll uns nicht ersetzen, sondern Werkzeuge bereitstellen, die uns unterstützen. Die Entwicklung müsse gemeinsam mit den Menschen stattfinden – transparent, reflektiert und zugänglich.

Zum Abschluss wurde bei Sonne, Buffet und Getränken draußen weiterdiskutiert, genetzwerkt und gelacht – ein gelungener Ausklang nach einem inhaltlich dichten Abend.

Fazit: Der Abend hat einmal mehr gezeigt, dass KI viele Gesichter hat – von gesellschaftspolitischer Verantwortung über industrielle Anwendungen bis hin zu kreativen Tools. Doch klar ist auch: Nur wenn wir diese Technologien aktiv mitgestalten, kann daraus eine digitale Zukunft entstehen, die nicht nur automatischer, sondern auch gerechter wird.

Wir freuen uns schon auf das nächste Event – und auf alle, die wieder mitdenken, mitreden und mitgestalten wollen!

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