Datum: Dienstag, 27. Mai 2025
Ort: Stiftungshaus Bremen
Am Dienstagabend fand im Stiftungshaus Bremen die feierliche Vernissage der Ausstellung „May I Ask?“ der Künstlerin und Fotografin Nicole Benewaah Gehle statt. Die Veranstaltung war Teil der Kooperation „Visionskultur X Stiftungshaus“, bei der Synergien zwischen der kreativen Community von Visionskultur und den vielfältigen Initiativen des Stiftungshauses sichtbar gemacht werden sollen.
Dr. Christine Backhaus, Leiterin des Stiftungshauses, eröffnete den Abend mit einer Rede, in der sie die Ziele der Kooperation hervorhob und die besondere Bedeutung von Netzwerken und künstlerischen Impulsen im Stiftungshaus betonte.
Im Anschluss sprach Nayra Klöpper ,Stakeholdermanagerin Visionskultur, über die Entstehung und Zielsetzung des Fast Forward Stipendiums, das durch die Zusammenarbeit mit dem Stiftungshaus und eine daraus resultierende private Spende einer Stifterfamilie ins Leben gerufen wurde. Das Förderprogramm wurde über eine Ausschreibung mit über 100 Bewerbungen realisiert. Eine ehrenamtliche Jury aus Vertreterinnen der Bremer Hochschule für Künste, dem Senator für Kultur, einer Künstlerin und einer Coachin wählte aus diesen Einreichungen die Hauptstipendiatin sowie drei weitere Förderpreisträger aus. Nicole Benewaah Gehle erhielt das mit 10.000 Euro dotierte Hauptstipendium, das ihre nun ausgestellten Arbeiten ermöglichte.
In ihrer Präsentation führte Nicole Benewaah Gehle in das Konzept ihrer Ausstellung ein. Mit der Fotoserie „May I Ask?“ widmet sie sich dem Leben älterer afrikanischer und afrodiasporischer Menschen in Deutschland. In intensiven Porträts erzählt sie Geschichten von Identität, Erinnerung und Zugehörigkeit. Sie betont:
„Ich möchte mit meiner Arbeit ein Bewusstsein dafür schaffen, dass afrodiasporische Geschichte ein integraler Bestandteil deutscher Geschichte ist.“
Die gezeigten Personen stehen dabei stellvertretend für eine größere diasporische Gemeinschaft – weshalb bewusst keine Namen genannt wurden.
Abschließend wurde Raum für Fragen und Gespräche gegeben, den die Gäste rege nutzten. Besonders erfreulich: Nicole Benewaah Gehle wird dem Thema auch beruflich treu bleiben – sie tritt bald eine Stelle bei einer Berliner gemeinnützigen Organisation an und erhielt kürzlich ein weiteres Stipendium von der Wikipedia-Stiftung. Zudem bekundete eine Bremer Galerie Interesse an ihren Arbeiten.
Die Ausstellung ist ein eindrucksvolles Beispiel für die Verbindung von künstlerischem Anspruch, gesellschaftlichem Engagement und gelungener Förderpraxis.