Am 14. Februar 2025 moderierte unser Geschäftsführer Hachem Gharbi die Talkrunde auf dem Jobtag des Martinsclubs. Die Diskussion drehte sich um die Herausforderungen und Chancen der Inklusion im Arbeitsmarkt – ein Thema, das nach wie vor viele Hürden, aber auch große Potenziale birgt.
Auf den Diskussionsplätzen nahmen Karin Langensieben (MdEP, Grüne), Nils Kosloswki (stv. Leitung Teilhabe und Inklusion, Paritätisches Bildungswerk Bremen e.V.), Giesela Bründermann (Koordination Bereich „selbstverständlich Arbeit“ im Martinsclub Bremen e. V.), ein Betroffener und Katharina Lammers (Einheitliche Ansprechstelle für Arbeitgeber EAA, ifd Bremen) platz.
Laut Karin Langensiepen (MdEP, Grüne) steht Deutschland in Sachen Inklusion im EU-Vergleich nur im Mittelfeld. Andere Länder, wie Spanien, setzen stärker auf Versorgungsgedanken im Bereich Arbeit. Neben strukturellen Hürden würden oft auch Arbeitgeber selbst durch bürokratische Barrieren ausgebremst. Die Gesellschaft müsse nicht erst "bereit" sein – das Problem liege nicht in der Erkenntnis, sondern in der Umsetzung.
Nils Koslowski plädierte für mehr Offenheit und schnellere Prozesse. Besonders die Anerkennung von Qualifikationen sei oft zu kompliziert. Statt Potenziale ungenutzt zu lassen, sollten bestehende Möglichkeiten effizienter genutzt werden.
Gisela Bründermann hob hervor, dass individuelle Bedürfnisse viel stärker berücksichtigt werden müssten – von der Schulbildung bis zur Arbeitswelt. Zu viel Bürokratie verhindere oft den Zugang zu Chancen, obwohl Inklusion für alle ein Gewinn wäre. Veranstaltungen wie die Jobmesse seien daher wertvolle Gelegenheiten zur Vernetzung.
Ein Betroffener betonte, dass Missverständnisse oft durch unterschiedliche Kommunikationsstile entstehen – besonders im Studium oder im Berufsalltag. Zuhören und der bewusste Austausch seien essenziell, um Barrieren zu überwinden. Zudem sei es wichtig, bestehende Netzwerke zu nutzen, sich weiterzubilden und voneinander zu lernen – auch durch digitale Möglichkeiten und Peer-to-Peer-Unterstützung. (Die Person möchte ungenannt bleiben und berichtete aus Betroffenenperspektive)
Katharina Lammers machte deutlich, dass Unternehmen sehr unterschiedliche Bedürfnisse in Sachen Inklusion haben, aber eines überall fehle: Informationen. Kürzere Wege und direkte Kommunikation würden helfen. Sie forderte zudem mehr Räume zum Ausprobieren – niemand müsse von Anfang an perfekt sein. Ein weiteres Problem sei der "Qualifikationswahnsinn": Viele Menschen sind in der Praxis hervorragend, erfüllen aber nicht die formalen Anforderungen. Hier seien mehr Möglichkeiten für Quereinsteiger dringend nötig.
Die Talkrunde zeigte, dass Inklusion auf dem Arbeitsmarkt kein Erkenntnisproblem ist, sondern eine Frage der Umsetzung. Strukturen müssen flexibler werden, Bürokratie abgebaut und Prozesse beschleunigt werden. Offene Kommunikation, Vernetzung und individuelle Lösungen sind der Schlüssel zu einem inklusiveren Arbeitsmarkt.
Die Diskussion hat viele Denkanstöße gegeben – nun gilt es, ins Handeln zu kommen! Möchtest du dich auch für eine inklusivere Arbeitswelt einsetzen? Werde Teil unserer Community und gestalte Veränderungen mit!