„Zurück zur Zukunft“ – Jugend gestaltet Bremen

Mit dem Projekt „Zurück zur Zukunft“ hat Visionskultur gemeinsam mit der Schule an der Schaumburger Straße und weiteren Partnern einen zukunftsweisenden Beteiligungsprozess für Jugendliche initiiert. Über mehrere Wochen hinweg konnten Schüler*innen nicht nur Zukunftsvisionen für ihre Stadt entwickeln, sondern im Zuge der Erarbeitung auch den Umgang mit digitalem und analogem Tool erlernen. Das Projekt zielte darauf ab, die Perspektiven junger Menschen sichtbar zu machen, ihre Gestaltungsfreude zu stärken, ihnen Kompetenzen im Umgang mit Medien zu vermitteln und sie an gesellschaftlichen Prozessen aktiv zu beteiligen.

Das Projekt wurde im Jahr 2024 gestartet und fand seinen Abschluss in einer öffentlichen Veranstaltung am 1. Juli 2025 im Creativ HUB Bremen, bei der die Ergebnisse präsentiert und Jugendbeteiligung breit diskutiert wurde.

Ausgangspunkt war die Frage: Wie stellen sich Jugendliche das Leben in Bremen in der Zukunft vor – und wie können sie es mitgestalten?

Das Projekt „Zurück zur Zukunft“ wollte Jugendliche nicht nur zum Nachdenken über die Zukunft anregen, sondern ihnen auch Räume geben, ihre Ideen praktisch und kreativ zu erarbeiten. Dabei stand im Mittelpunkt:

  • Die Förderung aktiver Teilhabe
  • Die Stärkung kreativer und medialer Kompetenzen
  • Die Erfahrung von Selbstwirksamkeit
  • Die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Fragestellungen wie Umwelt, Bildung, Mobilität und Zusammenleben

Ziel war es, einen Beteiligungsprozess zu gestalten, der weit über punktuelle Partizipation hinausgeht – und Jugendlichen echte Mitgestaltung ermöglicht.

Projektverlauf

1. Unterrichtliche Vorarbeit

Bereits vor den Workshops beschäftigten sich Schüler*innen der Schule an der Schaumburger Straße im Unterricht mit Fragen zur Stadtentwicklung und Zukunftsgestaltung. Erste Visionen entstanden: von grüneren Lebensräumen, generationenübergreifenden Treffpunkten, fairer Bildung bis zu friedlichem Miteinander.

Diese Ideen bildeten die Grundlage für die anschließende praktische Arbeit.

2. Kreativphase im Creativ HUB Bremen

Ab Frühjahr 2025 fanden wöchentliche Workshops im Creativ HUB Bremen statt. Das Ideenzentrum wurde zu einem außerschulischen Lern- und Arbeitsort, der bewusst gewählt wurde, um den Jugendlichen neue Erfahrungen außerhalb des Schulkontexts zu ermöglichen.

In vier kreativen Workshop-Gruppen arbeiteten die Jugendlichen an der Erarbeitung ihrer Visionen mit Hilfe unterschiedlichen Medien:

  • Podcast
  • Stopmotion-Film
  • Malerei/Graffiti
  • KI-Tools & Website-Gestaltung

Die Gruppen wurden von erfahrenen Künstlerinnen, Medienpädagoginnen und Workshopleitungen begleitet, die nicht nur technisches Know-how vermittelten, sondern auch kreative und methodische Unterstützung boten.

Die erste Phase war geprägt von Orientierung, Gruppenfindung und Ideenentwicklung. Bald entwickelten sich aber klare Arbeitsprozesse, gemeinsame Ziele und ein hohes Maß an Engagement und Eigenverantwortung.

Methoden & Didaktisches Konzept

Das Projekt setzte auf folgende methodische Prinzipien:

  • Projektbasiertes Lernen
  • Peer-Learning und Co-Kreation
  • Freiraum für individuelle Stärken
  • Medienpädagogische Anleitung
  • Verknüpfung von Kreativität und Gesellschaftspolitik

Besonders wichtig war die Freiheit der Gestaltung: Die Jugendlichen bestimmten Inhalte, Formate und Umsetzung selbst – innerhalb eines Rahmens, der von der Projektleitung strukturiert wurde. So entstand ein hohes Maß an Identifikation und Motivation.

Workshopergebnisse: Kreative Formate mit Haltung

Die entstandenen Arbeiten spiegeln die Vielfalt und Tiefe der Auseinandersetzung wider:

  • KI-Workshop:
    Eine interaktive Website mit Texten und KI-generierten Bildern zu Zukunftsthemen – produziert, gestaltet und kuratiert von den Jugendlichen selbst.
  • Podcast-Gruppe:
    Episoden mit Interviews, Diskussionen und Gedanken zur Frage „Wie entsteht Zukunft?“ – mit Fokus auf Kompromissfindung, Diversität und gemeinsames Gestalten.
  • Stopmotion-Film:
    Ein visuell beeindruckender Kurzfilm mit Szenen von nachhaltiger Mobilität, grünen Städten und einem „Kaufhaus der Kulturen“ – kreativ erzählt durch bewegte Bilder.
  • Malerei/Graffiti:
    Eine großflächige Installation mit symbolischen Motiven und Statements zu Frieden, Freiheit, Gleichberechtigung und Vielfalt.

In allen Gruppen wurde deutlich: Die Jugendlichen denken nicht nur in Utopien – sie haben konkrete Vorstellungen und klare Werte.

Ergebnis des Podcast-Workshops

Ergebnisse des KI-und des Graffiti-Workshops

Beteiligte und Unterstützung

Das Projekt wurde getragen von:

  • Visionskultur – als Initiatorin und Umsetzungsorganisation
  • Schule an der Schaumburger Straße – Lehrkräfte begleiteten das Projekt engagiert
  • Workshop-Leitungen aus der Visionskultur-Community – mit Expertise aus Medien, Kunst und Pädagogik
  • Eltern – zeigten reges Interesse und hohe Beteiligung
  • Vertreter*innen aus Politik, Verwaltung und Jugendforen – als Diskussionspartner*innen und Impulsgeber*innen

Die große Unterstützung aus dem schulischen wie außerschulischen Umfeld trug entscheidend zum Gelingen des Projekts bei.

Abschlussveranstaltung am 01.07.2025: Präsentation und Diskussion

Die Ergebnisse wurden am 1. Juli 2025 bei einer öffentlichen Veranstaltung im Creativ HUB Bremen vorgestellt. Rund 50 Gäste nahmen teil – darunter Eltern, Lehrkräfte, Politikerinnen, Verwaltungsvertreterinnen und Mitglieder des Jugendforums.

Highlights:

  • Begrüßung und Einführung durch Projektteam und Schulleitung
  • Podiumsdiskussion zum Thema „Jugendbeteiligung – heute und in Zukunft“
    Mit Vertreter*innen der Senatskanzlei Bremen, des Jugendforums, der Schulleitung und dem jugendpolitischen Beirat.
  • Präsentationen der Workshop-Ergebnisse – begleitet von Statements der Jugendlichen
  • Offener Austausch bei Snacks und Getränken

Die Veranstaltung machte deutlich, wie ernsthaft und reflektiert die Jugendlichen gearbeitet hatten – und wie wichtig es ist, ihnen Räume zur Beteiligung zu geben.

Ergebnisse & Wirkung

  • Jugendliche haben nicht nur Ideen entwickelt, sondern diese auch umgesetzt und vermittelt
  • Die Beteiligten erlebten sich als gehört, unterstützt und ernst genommen
  • Es entstand ein starkes Gefühl von Selbstwirksamkeit und politischer Teilhabe
  • Auch Eltern und Schule rückten näher zusammen – mit sichtbarer Begeisterung für die Ideen der Jugendlichen

Fazit und Ausblick

„Zurück zur Zukunft“ war mehr als ein Schulprojekt. Es war ein praktischer Beitrag zu Jugendpartizipation, ein Lernraum für Demokratie und ein kreativer Zukunftsentwurf zugleich.

Das Projekt zeigt:

  • Beteiligung funktioniert, wenn man Vertrauen schenkt.
  • Kreativität ist ein machtvolles Mittel politischer Ausdrucksform.
  • Jugendliche brauchen Raum – nicht nur projektbezogen, sondern strukturell und langfristig.

Visionskultur wird dabei helfen und als Zukunftsplattform und Lösungspartner mit den relevanten Akteuren daran arbeiten, eine Verstetigung von Kompetenzvermittlungsprojekten als Ergänzung zur schulischen Bildung anstreben. Denn je früher Jugendliche an den Umgang mit relevanten Tools, die Reflexion der eigenen Lebenswelt und der Gestaltung von Projekten herangeführt werden, desto eher werden sie im jungen Erwachsenenalter handlungsfähig und kreativ gestaltend agieren können.

Visionskultur bedankt sich herzlich bei den Förderern und Kooperationspartnern, die das Projekt ermöglicht haben. Das Projekt „Zurück zur Zukunft“ wurde gefördert durch die Deutsche Postcode Lotterie, das Deutsche Kinderhilfswerk und die SV Werder Bremen Stiftung und in Kooperation mit der globale° durchgeführt.

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