Performance "STERBEN ERLAUBEN"

BY MELISSA CHELMIS

Vom 21.-23. Januar erarbeitet Melissa Chelmis [Freie Künstlerin] auf der ehemaligen Kinder
Intensivstation im jetzigen Creative Hub eine Performance mit dem Namen STERBEN ERLAUBEN. Die Intensivstation wird in eine Gesamtinstallation verwandelt, in der sie – mit ihrer Kollegin
Dorothea Schmidt – über Tanz, Bewegung und Sprache einen Erfahrungsraum öffnet.
Thematisiert wird das Begleiten ihrer Tochter Jasmina, die dort am 24.2.2000 verstarb.


„Das Unfassbare des Todes
die täglichen emotionalen Herausforderungen
ein Weg dessen Ziel unbekannt ist
immer wieder den Steinen trotzen, die im Weg liegen
das langsame innere Wachsen mit den Gegebenheiten
und letztlich die Liebe, die alles irgendwie doch verbindet.
Ein Kind in den Tod zu begleiten
Gut begleiten…
Gut loslassen…
Ein Meisterstück“

Für uns beantwortet Melissa einige spannende Fragen:

Wie kam es zu der Zusammenarbeit mit Dorothea, die ja ebenfalls Community Mitglied ist uns bereits durch einige aufregende Projekte auf sich aufmerksam gemacht hat? 

Ich kenne Doro als Tänzer:in aus vielen verschiedenen privaten Zusammenhängen. Sowohl ihre offene Denke, als auch ihr experimentierfreudiges Wesen haben mich dazu inspiriert, sie als Teil der Performance zu engagieren.

Was entstand durch die Verknüpfung von Geschichte, Performance und Raum? 

Eine begehbare, erfahrbare Essenz der Erfahrung und  Sublimierung des Themas STERBEN ERLAUBEN.

Was wünscht du dir, mit dieser Kunstform bewegen zu können?

Ich möchte über die bewegten Bilder die Seelen der Zuschauer erreichen.
Da wir sehr abstrakt arbeiten, ist es nicht nötig allzuviel zu wissen oder zu denken...es geht einfach ums wahr- nehmen.
Durch das Öffnen der Seele ist so viel Verbindung, wortloses Verstehen und Annehmen möglich. Darum geht es mir in der Arbeit.
Ich glaube, dass das Thema Sterben in unserer Kultur viel zu sehr in eine Nische gedrängt und als "notweniges Übel" in Kauf genommen wird.
Wenn wir hingegen in der Lage wären, den Tod als etwas Weises, Großes und als Verbündeten zu sehen, hätten wir die ganze Kraft zur Verfügung, die wir sonst brauchen um ihn in Schach zu halten und zu Verdrängen.
Wir könnten im Vertrauen auf Tod und Leben beides besser achten und wertschätzen.
Und wir könnten im Sterben mit unseren Liebsten verbunden bleiben- in beide Richtungen.
Das gibt Kraft und tiefe Empfindungsfähigkeit, wie ich am eigenen Leib erfahren habe.
Was erwartet die Besucher*innen?

Eine ästhetische Tanz/ Bewegungs-Performance in einem Lost-Place zum Thema Abschied/Sterben/ Loslassen.
Ein Erfahrungsraum der sich demjenigen öffnet, der sich darauf einlassen mag.

"Wenn der Tod kommt, sind wir sprachlos, ohnmächtig, wütend, traurig, betäubt.

Selten sind wir erleichtert oder dankbar. Noch seltener erfahren wir den Tod als eine verbündete Kraft.

Den Tod anzunehmen und ihn zu begreifen haben wir nicht gelernt.

Mit diesem Projekt möchte ich Raum geben darüber nachzusinnen."

Fakten & Daten

Tanz: Dorothea Schmidt, Melissa Chelmis
Film, Fotografie: Beate C.Koehler
Konzept: Melissa Chelmis
Dank an das Ortsamt Mitte/ Östliche Vorstadt und Visionskultur/ Creative Hub


Es sind an allen drei Tagen Besucher:innen willkommen
Einlass so wie der Platz reicht - es gibt nur Stehplätze
Sa. 21.1. 17.00 Uhr
So 22.1. 17.00 Uhr
Mo 23.1. 19.00 Uhr
Spendenempfehlung von 15 € pP
Dauer der Performance ca 45min

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