Mit GOODis (Good is upcycling) baut Alexa Rasch ein kleines Unternehmen auf, das sich mit dem Wert und der Wertigkeit von Textilien beschäftigt. Vorher arbeitete sie im sozialen Bereich, betrieb dann neun Jahre lang einen Second-Hand Laden mit Kinderklamotten im Ostertor. Schneidern hat sie sich nebenher selbst beigebracht. Doch irgendwann wurde die Miete zu teuer und sie wollte etwas Neues machen. 2020 wurde sie Teil des Creative Hubs mit dem Gedanken sich mit Upcycling von gebrauchter Kleidung zu beschäftigen. Sie stellte jedoch fest, dass es genug neuwertige Klamotten gibt, die neben Altkleidercontainern landen oder im Müll, teils noch mit Etikett. „Weil diese unmodern oder verschmutzt sind aber keinesfalls kaputt. Man muss sich bewusst machen, wie viel Wert darin steckt, nicht nur die Marke sondern die Ressourcen und die Arbeitszeit einer Person, die es genäht hat“ sagt Alexa.
Die Stadtreinigung genehmigte, dass Sie die Kleidung nutzen darf. Dann wurde gesammelt, dokumentiert und gewaschen. Alexa will zeigen, dass diese weggeworfene Kleidung nicht in den Müll gehört. Mit GOODis soll eine Marke gesetzt werden, die Leute dazu bringt genau diese Kleidung wieder zu tragen. Nachdem sie bereits bis zu 2000 Kleiderstücke zusammen hatte, kam die Corona-Pandemie und es klappte mit dem geplanten Pop-Up Store vorerst doch nicht. Also entschied sie sich einen online Shop zu eröffnen. Dafür müssen die Kleidungsstücke alle gewaschen, aufgehängt, ausgemessen, beschriftet und fotografiert werden. Hierfür wird Platz benötigt, den Alexa im Creative Hub fand.
Freunde von ihr bauen die Website, außerdem kennt sie einen Änderungsschneider, der ihr hilft. Eine Freundin ist Grafikerin und näht zudem noch Taschen aus alten T-Shirts. Im Workshop von Visionskultur zum Thema Gründung hat Alexa dann beschlossen ihr Einzelgewerbe umzumelden, jetzt wo das Projekt wächst und sich vom künstlerischen Bereich mehr in Richtung Textilverkauf bewegt.
Ein weiteres Ziel ist es in Kooperation mit der Bremer Stadtreinigung weitere Aufklärungsarbeit zu leisten, zu Themen wie: Wie können wir unsere Kleidung länger tragen? Wo entsorge ich diese? Auch jüngere Zielgruppe sollen angesprochen werden, mit einem Filmclip. Dazu steht sie in Austausch mit der Community des Creative Hubs, so zum Beispiel mit dem Projekt Hood Training.
Nebenher näht sie ein Trikot aus Masken, das in Hamburg ausgestellt wird. Ihr Kippenkleid, welches aus 3000 Zigarettenstummel besteht wurde bereits ausgestellt.
„Jede Zigarette verunreinigt 40l Wasser, man hat gar keine Vorstellung davon, aber wenn man so ein Kleid sieht und dann merkt das sind nur 3000 Zigaretten wird das viel greifbarer“ Jede Zigarette wurde von einem Menschen geraucht, mit verschiedenster Herkunft, Aussehen und Lebensgeschichte. In dem Kleid sind sie alle verbunden, so wie wir Menschen durch die Ressourcen unsere Erde verbunden sind. „Nur wenn wir selber etwas tun, können wir auch etwas verändern“ so Alexa.
Mehr über GOODis könnt ihr auf ihrer Webseite oder Instagram erfahren!