Der Creative Hub Bremen ist, trotz der erschwerten Bedingungen 2020 und den damit einhergehenden Einschränkungen in der Durchführung von Veranstaltungen, innerhalb eines Jahres zum zentralen Ort für Gründer, Kunstschaffende, junge Menschen mit Ideen und etablierte Akteure mit Innovationsbedarfen oder Projektideen geworden. Im Laufe des Jahres wuchs die Mitgliederzahl von 70 auf 105 – dabei Projekte, die Räume im Hub, Beratungsleistungen oder lediglich Zugänge zur Community in Anspruch nehmen. Darüber hinaus ist eine lange Liste an Kooperations- und Netzwerkpartnern entstanden, die bereits für Projekte im Creative Hub 2021 und in Creative Spaces eingeplant sind oder mit denen gemeinsame Formate oder Kooperationen auf lediglich inhaltlicher Ebene bestehen oder geplant sind. Besonders erfreulich: mit 42% der Mitglieder sind Menschen mit Migrationshintergrund überdurchschnittlich stark vertreten und mit 36% hat die Visionskultur-Community eine stark überdurchschnittliche Zahl an weiblich geführten Gründungsvorhaben.
Als es im Januar losging, besuchten über 800 Gäste den Kick-Off, gefolgt von vielen tollen Veranstaltungen aus der Community. Bereits zu diesem Zeitpunkt konnten wir sehen, welches Potenzial und welche Energie der Creative Hub entfalten würde. Aufgrund der umfangreichen Einschränkungen des öffentlichen und kulturellen Lebens seit Ende März 2020 musste der Creative Hub Bremen jedoch dann kurzfristig eine Vielzahl der geplanten Projekte und Veranstaltungen umplanen oder absagen. Die galt für diverse Veranstaltungen von Projekten aus dem Kunst- und Kulturbereich aber vor allem auch für die von Visionskultur geplanten Großveranstaltungen zur Förderung und Bekanntmachung von Projekten aus den unterschiedlichen Arbeitsbereichen, da sich diese auch nicht kurzfristig online darstellen ließen. Das war natürlich wahnsinnig schade, da Hub und Community einen großen Wert auf Begegnungen, Kennenlernen und Vernetzen legen. Aber wir haben uns deswegen nicht ausgeruht: die Veranstaltungen wurden in den vergangenen Monaten an die aktuelle Situation angepasst, um eine Umsetzung im Jahr 2021 zu ermöglichen und in Reaktion auf die corona-bedingten Einschränkungen wurde die Begleitung und Beratung der Projekte intensiviert und eine umfangreiche Online-Betreuung ermöglicht. Vor allem in Bezug auf Umsatzausfälle, die für die Mitglieder des Creative Hub durch Corona entstanden, wurden in einer Vielzahl von Beratungsgesprächen Möglichkeiten zur Anpassung sowie Potenziale im Online-Bereich besprochen. Die Ausweitung des Creative-Hub-Podcasts, öffentliche Zoom-Interviews, digitale Formate von Projekten und später im Jahr hybride Veranstaltungen sowie die allgemeine Mietfreiheit führten dazu, dass keines der Projekte des Hubs sein Vorhaben bzw. Unternehmen bedingt durch Corona aufgeben musste. In der zweiten Jahreshälfte konnte der Hub außerdem, durch die Lockerung der Auflagen, viele Raumbedarfe zur Durchführung von Veranstaltungen, unter Einhaltung eines strikten Hygienekonzepts, abbilden und somit diversen Akteuren, deren Räumlichkeiten nicht mehr zugänglich waren helfen. Wir haben gemeinsame Grillabende und Afterworks organisiert, haben alle zusammen die Zeit genutzt, um unsere Ideen und Konzepte zu perfektionieren. Und dieser Fortschritt der begleiteten Projekte lässt sich auch statistisch darstellen: waren bei Einzug Anfang 2020 noch 14% der Projekte in Phase 2 (Ideen im Entwicklungsprozess), so waren es Ende 2020 nur noch 7% der Mitglieder, während die Zahl an Phase-3-Mitgliedern (Projekte in der Umsetzung) von 41% auf 68% der Mitglieder gestiegen ist.
Der Creative Hub hat Bremen als umfangreiches und ambitioniertes Leuchtturmprojekt eine neue und innovative Komponente in den Bereichen Gründung, Kultur, Vernetzung, Wissenstransfer, bereichsübergreifender Kooperation und Projektentwicklung hinzugefügt. Dieses Zwischenfazit ist neben der wachsenden Zahl von Mitgliedern und Bewerbungen auch durch die hohe Zahl an Anfragen zur Kooperation sichtbar. Um diesem Bedarf gerecht zu werden und das Momentum zur langfristigen Förderung der beteiligten Projekte und des Standortes zu nutzen, geht Visionkultur in der Planung des Creative Hub Bremens 2021 sowie dem Projekt Creative Spaces Neue Vahr gezielt auf identifizierte Potenzialfelder und Bedarfe ein. Gemeinsam mit dem Hauptkooperationspartner, der GEWOBA, soll das Pilotprojekt somit in der Weiterentwicklung der unterschiedlichen Bereiche gefestigt werden.
In Zahlen: Was passierte 2020?
– 110 Mitglieder
– 300 Bewerbungen und Anfragen
– 1000+ Buchungen der Seminar- und Workshopräume für interne und externe Veranstaltungen
– 69 Erstberatungsgespräche
– 250 weiterführende Beratungs- und Begleitungsgespräche
– 40 Community-Events
– 350+ Social-Media-Beiträge
– 15+ Pressebeiträge
– 6 Kunstausstellungen
– 9 Kultursalons
– 45 Podcast- und Interviewfolgen mit Projekten und Kooperationspartnern
– 5 Firmierungen trotz Corona
– 5 Überführungen in reguläre Mietverhältnisse
– diverse Presse- und Medienbeiträge über beteiligte Projekte
– 100+ Führungen mit Akteuren der Stadtgesellschaft und potenziellen Partnern