Heike Seyffarth ist in unserer Community längst kein unbeschriebenes Blatt mehr. Die Künstlerin machte bereits durch ihre eigenen Werke, verschieden Ausstellungsformate und Workshops auf sich aufmerksam. Und so ist es nicht verwunderlich, dass sie als Kuratorin die schöpferischen Ergebnisse der kreativen Tätigkeiten, die der Creative Hub unter einem Dach entstehen lässt, zusammenbringt. Es geht dabei um Werke und Gegenstände, aber auch darum, Kontakte zu knüpfen und Austauschmöglichkeiten zu schaffen. Durch den Zugang zu geförderten Flächen erhalten Projekte des Kunst- und Kreativwirtschafts-Clusters Raum, ihre Ideen umzusetzen. Denn Visionskultur hat sich das Ziel gesetzt, Synergien sichtbar zu machen und durch Kooperation und Vernetzung die Möglichkeit zu schaffen, auf Ideen aufmerksam zu machen und sie gezielt zu fördern. Dabei ist in der Ausstellung „extraneu“ nicht nur das künstlerische Cluster vertreten, auch über die Szene hinaus, wurden Kooperationen gewagt und integriert. So finden ebenso die Themenbereiche Handwerk, sowie Umwelt und Nachhaltigkeit einen Platz in diesem vielseitigen Ausstellungsformat. Im Fokus steht eine Zusammenarbeit, die oft durch gegenseitige Ergänzung zum Ausdruck gebracht wird und neue künstlerische Potentiale entfaltet. So findet in der Gruppenausstellung die Diversität der Arbeiten einen gemeinschaftlichen Rahmen!
Schauen wir uns die elf Künstler*innen, nun doch einmal etwas genauer an:
Heike Seyffarth setzt sich in ihren seriellen Werken in Miniatur mit der zunehmenden Gleichförmigkeit von Großstädten auseinander und ist Initatorin des Projekts „extraneu“. In ihrer als Algorithmen-Kunst betitelten Arbeit kombiniert sie programmatische Strenge und Zufall. Die Inspration stammt dabei aus eigenen digitalen Fotografien sowie der Kunstgeschichte. Grundlage der Werke sind stets die drei Schritte: Analyse – Abstraktion – Variation. Informationen über ihre aktuellen, aber auch vergangenen Ausstellungen sowie Vorträge und Workshops findet ihr unter: https://phototio.org/
Der gebürtige Bremer Heiner Stickann entwickelte neben seiner Landschafts- und Tierfotografie eine Leidenschaft für die Streetphotofrafie. Seitdem liegt sein Fokus auf der Ausdruckskraft von Schwarz-Weiß Fotografien, die unter anderem auch im Hub-Café zu begutachten sind.
“In der Straßenfotografie geht es u.a. um das Einfangen von Impressionen und Situationen im Alltag, eben um – flüchtige Begegnungen -, die so nicht wiederkehren und somit einzig sind.”
T-BOO steht für die Verbindung von Innovation und Nachhaltigkeit – für die Kombination von recycelten Materialien mit einzigartigem Design. Octavio Tasch kreiert Taschen, die innovativ, nachhaltig und individuell sind. Beosnders ist, dass die Rucksäcke aus einem „Rückenteil“ und einem „Front-Teil“ bestehen, die vollständig voneinander getrennt werden können, sodass sie jederzeit an die individuellen Bedürfnisse angepasst werden können und außerdem variabel in Volumen, Design und Trage-Art sind. Besonders ist allerdings vor allem, dass Materialien verwendet werden, die bereits eine Geschichte haben, so zum Beispiel ein altes Segel ode rein gebrauchter Fahrradschlauch. So entstehen echte Unikate; handgemacht in Bremen.
Brigitte Ogiolda hat eine Vorliebe für das Sammeln, Archivieren und Kombinieren von Fundstücken und Sammelsurien. In ihrem Beruf als Dokumentarin konnte sie viele Jahre Fachinformationen und Sachverhalte erfassen, systematisch ordnen und zur Verfügung stellen. Nun gestaltet und ordnet sie Objekte und Gegenstände, um ihnen einen thematischen Rahmen zu geben. Insbesondere Kästen fazinieren die Künstlerin. „Wertlose“ Materialien und Gegenstände bekommen durch ihre Bearbeitung bzw. Zusammenstellung als Kunstobjekt eine neue Bedeutung, einen neuen Wert. Im Rahmen der Ausstellung zeigt Brigitte Ogiolda Fotos und Collagen zum Thema: „Verhüllung des Arc de Triomphe – Hommage an Christo und Jeanne Claude – Paris 2021“.
“In meinen Arbeiten beschäftige ich mich mit der Gestaltung von Objekt-Kästen, Collagen und künstlerischer Fotografie. Als Inspiration für meine sogenannten „Art Boxes“ nutze ich eigene Fotos und Sammlungen sowie Fundstücke von Reisen in fremde Länder.”
Heiko Ahrens arbeitet im Bereich Kunst und Design. Die Skulpturengruppe „PossibiliTrees“ ist eine seiner jüngsten Arbeiten. Im Vordergrund steht eine kleine mathematische Spielerei, den die Bäume den Umfang der möglichen Ergebnisse einer vierstufigen Entscheidungsfindung mit verschiedenen Mengen von Auswahlmöglichkeiten. So wächst die Anzahl der Ergebnisse exponentiell und es kommen mit jeder „neuen“ Ebene zusätzlichen Möglichkeiten „extra“ dazu.
Der in Syrien geborene Künstler Naser Agha spiegelt in seinen großformatigen Acrylbildern sein Gefühl für die Erde, das er als spontanes Kombinieren von Gesehenem und Erinnerten auf der Leinwand zum Ausdruck bringt. In Bremen fühlt er sich herzlich aufgenommen, aber Aleppo, seine alte Heimatstadt, wird immer in seinem Herzen bleiben. Naser Agha hat dort in Syrien nach seinem Abschluss am Institute for Plastic Arts angefangen, regelmäßig in nationalen und internationalen Ausstellungen seine Werke zu zeigen. So war er 2007 bei der La Biennale d’Arte di Venezia dabei. „Meine Familie liebte Kunst und Musik, was am Ende zum Kunststudium in Aleppo führte“, erläutert er. s
Monika Blum began erst nach dem Ende ihres Berufslebens mit dem Malen. Zuerst in der Volkshochschule, ab 2010 besuchte sie dann regelmäßig Malkurse bei einem professionellen Bremer Maler und hat hier ich auch ihre Vorliebe für Landschaften und Stillleben entdeckt. Neben selbst kompnierten Stillepben, lässt sies ich oft von Fotos ihrer Reisen inspirieren.
Carola Bula gehört zum Kollektiv der Malweibern, von ihr stammt das Bild „Kirschen“.
„Bei Kunstwerken entsteht Neues auf mehreren Ebenen: zunächst bilden Farbpigmente und Bindemittel die Farbe selbst, durch das Aufbringen dieser Farbe auf einen Bildträger entsteht aus Farbflächen ein gegenständliches oder abstraktes Bild. Beim Betrachter oder der Betrachterin entstehen dadurch nicht nur Reize auf der Netzhaut, sondern auch Assoziationen – man erkennt etwas und es ergeben sich Gefühle, Erinnerungen oder sonstige persönliche Beteiligung. So erlebt man am Bild mit den Kirschen von Carola Bula, wie sich bei jedem Vorübergehen die im Bild vorhandenen weißen Farbflächen in Lichtreflexe auf frischgeernteten Früchten verwandeln!“, kommentiert Heike Seyffarth ihrer Wahrnehmung des Kunstwerks.
Auch Heike Koerber ist Teil der Malweiber. Als Diplomgrafikerin war die Künstlerin lange Zeit im Bereich der Lichtgestaltung selbstständig. Nun widmet sie sich mit Vorliebe der Ölmalerei. Ihre Vision ist es, ältere Menschen zu inspirieren und ihnen Anregungen zu geben, ihrer Leidenschaft nachzugehen und sich künstlerisch zu entfalten.
Qasem Omaia stammt aus Syrien und studierte dort an einer Kunstakademie in Damaskus Malerei. Neben Zeichnungen ist es dem Künstler ein Anliegen den Betrachter in seine Kunst miteinzubeziehen und somit einen Dialog zwischen Kunstwerk und Welt zu schaffen. Hierfür arbeitet Qasem Omaia häufig mit Beleuchtung, Musik oder veranstaltet Live-Kunstshows. Im Fokus steht dabei die Atmosphäre, welche durch das Bild vermittelt werden soll.
Die Ausstellung „extraneu“ kann noch bis zum 25.03.2022 im Erdgeschoss des Creaive Hubs betrachtet werden. Öffnungszeiten: Mo-Fr 9.00-21.00 Uhr Sa. 11.00-21.00, So. 12.00-19.00
Schau außerdem auch mal in diesen wunderbaren Artikel des Weserkuriers rein: https://www.weser-kurier.de/bremen/ehemalige-professor-hess-klinik-erste-ausstellung-im-creativ-hub-doc7jblwp98iifyytnmh9b
Die Künstler*innen freuen sich auf Deinen Besuch.





