Rückblick: Zukunftsschnack – „Gründung trifft Migration“ 

Gründen heißt gestalten – und Migration bringt Perspektiven. 

An einem sonnigen Herbsttag, einem vollen Raum und einem Thema, das bewegt: Beim Zukunftsschnack „Gründung trifft Migration“ am 23. September 2025 im Fröhlichs der Volkshochschule Bremen trafen sich Menschen, die Unternehmertum und Migrationsgeschichte zusammen denken. Die Veranstaltung bot Raum für Austausch, Perspektiven und ehrliche Gespräche über Chancen und Herausforderungen migrantischer Gründung. 

Der Zukunftsschnack – Austausch auf Augenhöhe 

Der Zukunftsschnack ist mehr als eine klassische Podiumsdiskussion. Er ist Bühne, Begegnungsraum und Denkwerkstatt zugleich. In einer offenen und lebendigen Atmosphäre trafen persönliche Erfahrungen auf fachliche Expertise – und das Publikum war mittendrin statt nur dabei. 

Expert:innen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung diskutierten gemeinsam mit Gründer:innen, Engagierten und Interessierten über Themen, die unsere Gesellschaft bewegen. Besonders lebendig wurde es durch die direkte Beteiligung aus dem Publikum: Stimmen und Impulse kamen spontan aus dem Raum – ehrlich, vielfältig und bereichernd. So wurde aus Zuhören ein Mitgestalten. 

Visionskultur ermöglicht der größten Community von Gründer:innen und Menschen Gründungsideen niedrigschwellige und mehrsprachige Zugänge zu Beratung, Coaching, Infrastruktur und Raum im Gründungszentrum Creative Hub Bremen. Hier spielte migrantische Gründung schon immer eine große Rolle.  

Der Abend im Überblick 

Nach einer Begrüßung durch Hachem Gharbi, Geschäftsführer von Visionskultur, selbst migrantischer Gründer und Moderator des Abends, ging es direkt um 18:15 Uhr in die Diskussion. Mit dabei: 

  • Prof. Dr. Mayank Kumar Golpelwar, Hochschule Bremen 
  • Nadezhda Milanova, Migrations- und Integrationsbeauftragte des Landes Bremen 
  • Augusto Capece, Serial Entrepreneur 
  • Rezi Chikviladze, Geschäftsführer Syniotec 
  • Mariya Staykova, Steuerberaterin und Vorstandsmitglied im KLUB DIALOG e.V. 

Herausforderungen und Chancen migrantischer Gründung 

Die Gäste beleuchteten das Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln und machten deutlich, wie vielschichtig die Realität migrantischer Gründer:innen ist. 

  • Risikobereitschaft als Stärke: Prof. Dr. Golpelwar betonte, dass Menschen mit Migrationsgeschichte oft eine höhere Risikobereitschaft mitbringen – eine wertvolle Eigenschaft im Gründungskontext. 
  • Politische Teilhabe: Augusto Capece sprach sich dafür aus, migrantische Gründer:innen aktiv in wirtschaftspolitische Arbeitskreise einzubinden. 
  • Systemverständnis als Schlüssel: Mariya Staykova hob hervor, wie wichtig es sei, die Strukturen des deutschen Systems zu verstehen und sich aktiv zu integrieren. 
  • Migration mitdenken: Nadezhda Milanova unterstrich, dass wir das Thema Migration in allen Themenbereichen immer mitdenken müssen - auch um Chancen zu heben und bestehenden Hürden abzubauen. 
  • Bürokratische Stolpersteine: Rezi Chikviladze berichtete von bürokratischen Hürden, die gerade in der Anfangsphase zu Fehlern führen können und den Gründungsprozess erschweren. 

Was migrantische Gründer:innen bewegt 

Offen angesprochen wurden zentrale Herausforderungen: 

  • Systemische Hürden und bürokratische Prozesse 
  • Komplexe steuerliche Anforderungen 
  • Sprachbarrieren im Umgang mit Behörden 

Ein Impuls aus dem Publikum regte an, über die Einführung einer zweiten Amtssprache – etwa Englisch – nachzudenken, um Zugänge zu erleichtern. 

Auch das Thema Finanzierung wurde kritisch beleuchtet. Während die Wahrnehmung besteht, dass es für Migrant:innen schwieriger ist, Fördermittel oder Kredite zu erhalten, wurde zugleich betont, dass es in Deutschland durchaus viele Angebote gibt – diese müssten jedoch niederschwelliger und zugänglicher gestaltet werden, um tatsächlich Wirkung zu entfalten. 

Warum das Thema zählt 

Gründung ist mehr als ein Businessplan. Sie ist Ausdruck von Selbstbestimmung, Kreativität und gesellschaftlicher Teilhabe. Menschen mit Migrationsgeschichte bringen nicht nur Ideen mit, sondern auch neue Perspektiven, Netzwerke und Erfahrungen. 

Der Zukunftsschnack zeigte: Der Weg zur Gründung ist nicht für alle gleich leicht – aber gemeinsam lassen sich Hürden erkennen und Lösungen entwickeln.

Ausklang mit Gesprächen und neuen Kontakten 

Nach dem offiziellen Teil ging der Abend ab 19:30 Uhr bei Snacks und Getränken weiter – informell, persönlich und mit vielen neuen Kontakten. Ein gelungener Abschluss für einen Abend voller Impulse, Austausch und Perspektiven – und ein starkes Zeichen für eine vielfältige Gründungskultur. 

Ein herzlicher Dank gilt den Diskutant:innen für ihre wertvollen Perspektiven, allen Interessierten im Publikum für ihre engagierten Beiträge, dem Team vom Fröhlichs für die Gastfreundschaft – und allen, die mitdenken, mitgestalten und migrantisches Unternehmertum sichtbar machen. 

Ein besonderer Dank gilt der Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation und den Förderern: der Harald Christ Stiftung, der Schütting Stiftung, der THERA Stiftung, dem Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend via Demokratie Leben! sowie Partnerschaft für Demokratie. 

Podcast

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